Lehrmaterial zu Modul 1: Grundlagen der Biodiversität im Wald

Worum geht es in diesem Modul?

In diesem Onlinemodul lernen die Schüler:innen die drei Bedeutungen des Begriffs „Biodiversität” am Beispiel des Ökosystems Wald kennen, nämlich:

  • Artenvielfalt,
  • Ökosystemvielfalt und
  • genetische Vielfalt.

Die Schüler:innen werden eingeladen, diese Vielfalt nicht nur online, sondern auch direkt im Wald zu erkennen und zu erkunden. Dieses Onlinemodul eignet sich als Einstieg in das Thema Biodiversität und ist laut österreichischem Lehrplan vor allem für die 6. Schulstufe (2. Klasse) geeignet. Dort sollen Schüler:innen „Biodiversität und anthropogene Einflüsse im Lebensraum Wald” kennenlernen (BGBl II 1/2023).

Überblick

Allgemeine Information

UnterrichtsfachBiologie und Umweltkunde
ThemaBiodiversität
Zielgruppe6. Schulstufe (Österreich: 2. Klasse)
Dauer1-2 Unterrichtseinheiten à 50 Minuten
BasiskonzepteStruktur & Funktion, Evolution & Verwandtschaft
KompetenzbereicheAneignen, Anwenden & Kommunizieren von Wissen
Fachliche Hintergrundinformationen für LehrpersonenHintergrundinformationen zum Thema „Biodiversität im Wald” finden Sie im kostenlosen Onlinekurs des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW).

Voraussetzungen und Ziele

Fachliche Voraussetzungen

Das folgende Grundlagenwissen zum Ökosystem Wald ist bei der Bearbeitung des Onlinemoduls hilfreich:

  • Arten von Wäldern (z.B. Laub-, Misch-, Nadelwald)
  • Schichtaufbau von Wäldern (z.B. Wurzelschicht, Bodenschicht, etc.)
  • Unterschied belebte <> unbelebte Natur
  • Grundlagenwissen zum „Artbegriff”

Fachliche und sprachliche Lernziele

Biodiversität definieren
Die Schüler:innen können den Begriff „Biodiversität” definieren und dabei zwischen Artenvielfalt, genetischer Vielfalt und Ökosystemvielfalt unterscheiden.Dazu verwenden sie Begriffe, die das Wort „Biodiversität” angemessen umschreiben (z.B. Vielfalt).
Die Schüler:innen können die Definition des Begriffs „Biodiversität” anwenden, indem sie die Biodiversität im Wald erkennen und fotografisch festhalten.Sie verwenden fachliche Substantive für die Benennung der Fotos (z.B. Totholz, Wurzelschicht, …).
Biodiversität beschreiben
Die Schüler:innen können unterschiedliche Lebensräume (Habitate) im Wald anhand ihrer Standortfaktoren beschreiben.Dazu verwenden sie passende fachliche Adjektive und Nomen (z.B. niedrige – hohe Temperatur, niedrige – hohe Luftfeuchtigkeit, dunkler – schattiger – heller Standort).
Die Schüler:innen können unterschiedliche Lebewesen im Wald anhand ihrer Eigenschaften  beschreiben.Dazu verwenden sie passende fachliche Adjektive und Nomen (z.B. krautige – verholzte Pflanze).  

Konzeptionelle Überlegungen

Aus der fachdidaktischen Literatur (Menzel & Bögeholz 2006; Kattmann 2017) ist bekannt, dass Schüler:innen häufig über alternative Vorstellungen zum Thema „Biodiversität” verfügen. Bis in die Sekundarstufe II können manche Schüler:innen den Begriff „Biodiversität” nicht richtig definieren. Vielen Schüler:innen ist der Begriff „Biodiversität” entweder gar nicht bekannt oder sie verstehen darunter die Vielfalt an biologischen Disziplinen. Jene Schüler:innen, die unter „Biodiversität” die Vielfalt des Lebens verstehen, nennen häufig die Artenvielfalt und Ökosystemvielfalt. Die genetische Vielfalt wird hingegen häufig vernachlässigt.

Ziel dieses Onlinemoduls ist es daher, den Schüler:innen ein umfassendes Verständnis des Begriffs „Biodiversität” zu vermitteln und sie zu befähigen, dieses Verständnis angemessen zu kommunizieren. Dabei können mehrere fachsprachliche Hürden auftreten: Beim Formulieren einer Definition des Begriffs „Biodiversität” kann es für Schüler:innen bspw. eine Herausforderung sein, Begriffe auszuwählen, die den Begriff „Biodiversität” angemessen umschreiben. Eine gute Definition ist weder zu eng noch zu weit. Biodiversität als „Artenvielfalt” zu definieren wäre bspw. eine zu enge Definition. Biodiversität als „Vielfalt” zu definieren, wäre wiederum eine zu weite Definition. Angesichts dieser fachsprachlichen Anforderungen werden den Schüler:innen in diesem Onlinemodul Hilfestellungen angeboten, die sie beim fachsprachlich angemessenen Formulieren von Definitionen unterstützen. Dabei werden die Schüler:innen angeleitet, die an ihre Präkonzepte angelehnten Formulierungen schrittweise in fachsprachlich angemessene Formulierungen zu überführen. In diesem Prozess müssen die Schüler:innen die zentralen Schlüsselbegriffe zuerst rezeptiv erfassen, bevor sie sie selbst (produktiv) verwenden.